Ausstellung – Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer

k-swidnica_-_kosciol_pokoju-_wnetrze_01Ein deutsch-polnisches Kulturerbe – Ausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Gersfeld

(HS)  Die djo- Deutsche Jugend in Europa und die Stadt Gersfeld präsentieren vom 20. Januar bis 05. März 2017 die von dem Deutschen Kulturforum östliches Europa mit Sitz in Potsdam  konzipierte Ausstellung „ Die schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer“ in der Stadthalle Gersfeld.

Im 17. Jahrhundert unterstand das überwiegend evangelische Schlesien dem katholischen Habsburgerreich. Die Friedenskirchen entstanden in Folge des Westfälischen Friedens 1648. In diesem Vertrag verpflichtete sich der österreichische Kaiser Ferdinand auf Drängen der schwedischen Regierung, den schlesischen Protestanten den Bau von jeweils einer Kirche in den Städten Glogau, Schweidnitz und Jauer zu gestatten. Nur so war die gottesdienstliche Versorgung großer Landstriche in einem überwiegend protestantischen Gebiet zu gewährleisten.

Die Kirchen, die ihren Namen dem Friedensvertrag verdanken, mussten allerdings außerhalb der Stadtmauern liegen, innerhalb eines Jahres errichtet werden und in nicht dauerhaften Materialien – Holz und Lehm – ausgeführt sein. Die Gemeinde hatte die Kosten für die Errichtung der Kirchen zu tragen. Erst die Altranstädter Konvention von 1707 brachte die Erlaubnis, Türme und Glocken hinzuzufügen.

Die noch erhaltenen Friedenskirchen »Zum Heiligen Geist« in Jauer und »Zur Heiligen Dreifaltigkeit« in Schweidnitz sind die größten sakralen Fachwerkbauten in Europa, Die Friedenskirche in Jauer , erbaut 1655, fasst 5500 Personen und die Schweidnitzer Friedenskirche ,erbaut 1657, fasst 7500 Personen.

Heute gehören sie zum gemeinsamen Kulturerbe der Deutschen und Polen. Die Restaurierungsmaßnahmen in den 90er Jahren erfolgten in deutsch-polnischer Kooperation. Die Restaurierung war die wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme der Friedenskirchen in die Weltkulturerbeliste der UNESCO 2001.

Das Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege (ZHD) in Fulda war seinerzeit dabei initiierend tätig.

Diese Ausstellung ist ein spezifischer Beitrag zum Jubiläumsjahr der Reformation.